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 © SA Weininformation
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Weine am Kap: Prickelndes aus Südafrika



Die hochwertigen Cap Classique Sekte vom Kap machen Furore. Kenner schätzen die "MCC", weil sie durch traditionelle Flaschengärung - vergleichbar mit dem Champagner - erzeugt werden.

Der strahlend blaue Himmel, die schützenden Bergmassive oder der Blick auf den Ozean und die üppige Blütenpracht der wunderschönen Parkanlagen auf den Weingütern im Western Cape sind in Südafrika die perfekte Einladung, die schönen Momente des Lebens besonders zu genießen.
Dazu passt ein fein perlendes Glas Sekt oder ein sogenannter "MCC" vom Kap. MCC steht für "Methode Cap Classique" - Schaumweine, die nach dem traditionellen Verfahren der Flaschengärung, vergleichbar mit einem Champagner, erzeugt worden sind.

Der erste Sekt


Die Erzeugung von Sekt begann in der Kapregion im Jahr 1968. Es war Frans Malan, Besitzer des Weinguts Simonsig in Stellenbosch, der die erste Cuvée aus den Grundweinen Pinot Noir und Chardonnay nach dem Vorbild eines Champagners auf die Flasche füllte und zur zweiten Gärung brachte. Nach drei Jahren Reifung auf der Flasche wurde 1971 der erste Kaapse Vonkel präsentiert.
1997 erweiterten die Malans ihre Cuvée um einen Pinot Meunier und erzeugten den ersten Cap Classique, der bereits als Grundwein den großen Vorbildern der Champagner entsprach.
2004 stellte Simonsig seine Innovationskraft erneut unter Beweis und brachte einen Kaapse Vonkel Rosé auf den Markt - eine Cuvée aus Pinot Noir, Pinotage und Pinot Meunier.
Die Einbindung des Pinotage erläutert Weinmacher Johan Malan mit einem Augenzwinkern: "Diese Cuvée ist eine Liebesgeschichte zwischen dem finessenreichen Europa und dem robusten Charakter der südafrikanischen Weinwelt."

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MCC-Wein aus Südafrika.

Wein für Obama


Der zweite heute namhafte MCC-Erzeuger ist das Weingut Villiera. Die Besitzer Cathy Brewer und ihr Bruder Jeff Grier, ebenso aus Stellenbosch, stiegen in die Cape-Classique-Produktion ein.
Die hohe Kunst der Flaschengärung, so Cathy, erlernten sie von ihrem damaligen französischen Weinmacher Jean-Louis Denois. Sie lacht: "Dass wir ihn am Umsatz beteiligt haben, war sicherlich die beste Motivation für ihn, Schaumweine von höchster Güte zu erzeugen!"
Der dritte im Bunde der Cap-Classique-Pioniere war das Weingut Graham Beck. 1991 präsentierten Kellermeister Pieter Ferreira - von seinen Freunden auch liebevoll "Mr. Bubbly" genannt - seine erste Cuvée aus Pinot Noir und Chardonnay.
Ferreira war überzeugt, dass die Kalksteinböden in Robertson ideal für die Erzeugung hochwertiger Schaumweine sind, und der Erfolg gab ihm recht: Der Amtsantritt von US-Päsident Barack Obama wurde mit Graham Beck Cap Classique gefeiert. Pieter Ferreiras Freude über diesen Durchbruch war groß: "Wir sind auf Augenhöhe und in der noblen Welt des Champagners angekommen."

Pionier in Franschhoek


Wo wäre die Erzeugung von Cape Classiques besser angesiedelt als in Franschhoek, dem kulinarischen Hotspot des Western Capes? Schließlich waren es die französischen Hugenotten, die im 16. Jahrhundert das Stückchen Land in Olifantshoek (Elefantenhügel), dem heutigen Franschhoek (Franzosenhügel) besiedelten.
Es war Achim von Arnim, der einstige Kellermeister von Boschendal, der bereits in den frühen 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts die klimatischen und geologischen Ähnlichkeiten von Franschhoek mit dem französischen Burgund entdeckte.
Er gilt als unangefochtener Pionier, der in Franschhoek, mit diesem einzigartigen südafrikanischen Terroir den Anbau von Chardonnay und Pinot Noir begründete.
Genau 300 Jahre, nachdem der erste französische Immigrant Pierre Jourdan ein Stückchen Land in Franschhoek zugesprochen bekommen hatte, präsentierte Achim von Arnim 1994 seinen ersten Cap Classique, den er zu dessen Ehren "Pierre Jourdan" taufte.
Bis heute ist die Familie von Arnim auf ihrem Weingut Haut Cabriere ihren Wurzeln und ihrer Passion treu geblieben und produziert mit Pierre Jourdan Brut und Pierre Jourdan Belle Rose zwei herausragende Cap Classiques.

Gründung einer Vereinigung


Nachdem das Potenzial der Schaumweinerzeugung quasi wach geküsst worden war und Südafrikas Weinerzeuger durch den politischen Umschwung in 1994 einer völlig neuen Zukunft entgegenblickten, wuchs auch das Interesse, sich stärker der Erzeugung hochwertiger Schauweine zu widmen.
Mit dem Anliegen, die Wissensbasis zu verbreitern, die Qualität zu steigern und eine namhafte Anzahl von Winzern für die Sekterzeugung zu begeistern, wurde die "Cap Classique Assoziation" gegründet. Heute zählt die Vereinigung mehr als 60 Mitglieder, und insgesamt gibt es rund 90 Erzeuger, die Cap Classiques erzeugen.
Was die Winzer der Sektvereinigung vor allen Dingen schätzen, ist, dass die Grundweine von den Kollegen verkostet und bewertet werden. Vorsitzender Pieter Ferreira: "Ist der Wein erst mal auf die Flasche gefüllt geht er auf eine geheimnisvolle Reise!"
Mindestens zwölf Monate gärt der Wein auf der Flasche, verwandelt den restlichen Zucker in Alkohol und entwickelt als gewünschtes Nebenprodukt die Kohlensäure, die dann die feine Perlage eines Sektes bedingt.
Nach der Lagerzeit, die je nach Philosophie des Winzers auch länger als zwölf Monate andauern kann, muss die abgelagerte Hefe abgetrennt werden. Dazu wird die Flasche auf sogenannte Rüttelpulte gepackt, um sie von einer horizontalen Lage in eine senkrechte Stellung zu rütteln.
Nachdem die Hefe in den Flaschenhals abgesunken ist, wird dieser schockgefroren und geöffnet (degorgiert). Da sich während der Gärung auf der Flasche mindestens drei Bar Druck gebildet haben, lässt sich der gefrorene Hefepfropfen leicht entfernen.
Abschließend wird die Flasche mit einer geschmacklich abgestimmten Dosage wieder aufgefüllt und mit einem Naturkorken verschlossen.

Verfügbar in Deutschland


Die Erzeugung von flaschenvergorenen Schaumweinen ist ein langwieriger Vorgang. Doch nicht nur im Keller, sondern auch im Weinberg müssen die Winzer eine besondere Sorgfalt walten lassen.
Cathy von Villiera berichtet: "Die Erzeugung von hochwertigen Sekten war für uns eine lange Lernphase. Die Qualität beginnt nun mal im Weinberg und reicht bis zur Auswahl der Hefe, die wir für die zweite Gärung einsetzen."
Für die Bereitung von Sektgrundweinen werden die Trauben früher als für einen Wein geerntet. Das Lesegut muss vollständig gesund und niedriger im Zuckergehalt sein, um den Alkoholgehalt moderat zu halten und die feine Frucht der Trauben im Glas zu spiegeln.
Um den Gerbstoffgehalt möglichst gering zu halten, werden oft die ganzen Trauben gepresst und nur der erste Saft verwendet, der von der Presse läuft. Auch wenn die Jahresproduktion von rund 2,5 Millionen Flaschen bislang noch eine Nische darstellt, sind die Cap Classiques eine große Bereicherung im südafrikanischen Weinangebot.
Zwar wird der größte Teil noch innerhalb des Landes getrunken, doch das könnte sich bald ändern. Denn Touristen und vor allem auch Sommeliers entdecken die Hochwertigkeit der Cap Classiques.
Deutsche Genießer können sich freuen: Die hier genannten Cap-Classiques-Erzeuger und einige mehr sind in Deutschland verfügbar.


BEZUGSQUELLEN VON MCC SÜDAFRIKA

Simonsig Wine Estate
Simonsig Kaapse Vonkel Brut MCC
Cirka 12,00 Euro
www.vineshop24.de und www.vinexus.de
Simonsig Kaapse Vonkel Brut Rosé MCC
Cirka 14,00 Euro
www.capreo.com

Villiera
Villiera Tradition BRUT MCC
Cirka 17,95 Euro
www.kaphaus.de
Villiera Tradition BRUT Rosé MCC
Cirka 17,95 Euro
www.kaphaus.de

Graham Beck
Graham Beck Methode Cape Classique Brut
Cirka 15,95 Euro
Graham Beck Methode Cap Classique Brut Rosé
Cirka 16,75 Euro
Graham Beck Methode Cap Classique Bliss Demi-Sec
Cirka 18,85 Euro
www.wein-deko.de

Haut Cabriere
Pierre Jourdan Brut
Cirka 14,50
www.kapweinversand.de
Pierre Jourdan Brut Belle Rose
Cirka 15,95
www.kapweinversand.de


© Text: Petra Mayer, Weinexpertin und Leiterin der Südafrika Weininformation
 

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