Offener Brief von Reiseveranstaltern
Zu den Partnern der von KPRN Network initiierten Taskforce gehören mehrere auf Afrika spezialisierte Reiseveranstalter, darunter federführend Bush Legends und Chamäleon Reisen.
In ihrem Brief an Heiko Maas fordern sie die Aufhebung der pauschalisierten Reisewarnung für Länder außerhalb der EU sowie differenzierte Reisehinweise, die die individuelle Situation der einzelnen Länder berücksichtigen.
Voice 4 Africa warnt dabei vor verheerenden Folgen des Reisestillstands für den Tourismus in Afrika:
„Der World Travel & Tourism Council schätzt, dass durch COVID-19 allein in Afrika 7,9 Millionen Jobs verloren gehen. Laut Statistiken versorgt einer dieser Jobs zehn weitere Familienmitglieder – 79 Millionen Menschen!
Ein Sozialsystem, das diese Familien auffängt, gibt es in den wenigsten der 54 afrikanischen Staaten. Eine pauschalisierte Reisewarnung bedroht Existenzen und fördert Armut, insbesondere in Afrika.
Eine pauschalisierte Reisewarnung bedroht aber auch die einzigartige Schönheit der afrikanischen Tier- und Pflanzenwelt. Afrikanische Nationalparks und teils bereits vom Aussterben bedrohte Tierarten sind abhängig von den Einnahmen durch den internationalen Tourismus.
Denn nur mit diesen Geldern kann der Schutz der Tiere und Naturlandschaften gewährleistet werden. Erhöhte Armut führt zu mehr Wilderei – ein Teufelskreis.
Weiterer offener Brief an die EU-Kommission
In einem separaten Brief an die EU-Kommission sprechen sich zahlreiche afrikanische Tourismus-Stakeholder unter Führung von Colin Bell, Mitbegründer der Wilderness Safaris und Great Plains Conservation, für eine Gutscheinlösung für stornierte Reisen aus.
Wichtige afrikanische Tourismus-Institutionen, darunter SATSA, das Namibia Tourism Board, Tourism Ethiopia, der Wilderness Trust und viele weitere, warnen vor den verheerenden Folgen durch das Ausbleiben des internationalen Tourismus nach Afrika.
Sie warnen insbesondere vor einem hohen Anstieg der Arbeitslosigkeit in ländlichen Gegenden afrikanischer Sub-Sahara Staaten, steigender Armut und vermehrter Wilderei.
Zudem weisen sie auf den bedeutenden Beitrag Afrikas zum Klimaschutz hin. Viele von Afrikas Naturlandschaften zählen zu den wichtigsten Kohlenstoffspeichern unserer Erde.
Der Schutz und Erhalt dieser Nationalparks und Reservate kostet eine beträchtliche Summe Geld, die zu 70 bis 100 Prozent aus Einnahmen durch den internationalen Tourismus gesichert werden.
© Text: KPRN Network