
Reisewarnungen erneut vor Gericht
Mitte Juni hatten Elangeni und Akwaba Afrika - stellvertretend für eine Vielzahl von Fernreiseveranstaltern - die einstweilige Verfügung gegen die pauschale Reisewarnung beantragt. Sie forderten, die Warnung für einige Länder mit niedrigen Corona-Fallzahlen wie Mauritius, die Sechellen und Tansania aufzuheben.
Laut der beiden Unternehmen sind diese Länder entweder bereits für Touristen offen oder haben Pläne zur zeitnahen Öffnung bekanntgegeben. Das Infektionsgeschehen in den Ländern weise deutlich geringere Fallzahlen als in vielen europäischen Ländern auf, während gleichzeitig strenge Hygiene- und Eindämmungsmaßnahmen getroffen wurden. Daher gebe es - so der ursprüngliche Antrag - keine objektive sicherheitsrelevante Begründung für eine Reisewarnung in diese Länder.
Elangeni und Akwaba betonen, dass Safaris die ideale Reiseart für Social Distancing seien. Und erweiterten den Antrag in der Revision vor dem Oberverwaltungsgericht um die Länder Kenia, Ruanda und Zambia.
Zerstörte Existenzen
„Tourismus ist Naturschutz“ sagt Heike van Staden, die Inhaberin von Elangeni African Adventures. Ohne die Einnahmen im Tourismus könnten viele afrikanische Staaten ihre Ranger nicht mehr bezahlen, die die unvergleichliche natürliche Vielfalt Afrikas bewahren sollen.
Seit dem Corona-Ausbruch und dem damit verbundenen Fernbleiben von Touristen habe die Wilderei in vielen Ländern Afrikas massiv zugenommen.
David Heidler, Geschäftsführer von Akwaba Afrika, sieht ebenfalls auf die ökonomischen Auswirkungen der Reisewarnung: „Die Aufrechterhalt der weltweiten Reisewarnung zerstört Existenzen in Deutschland und den Zielgebieten!“
Wegfall einer Saison
Unternehmer in Afrika stünden durch den Wegfall einer gesamten Reisesaison vor dem Ruin. In Ländern ohne staatliche Hilfen oder ausreichende Sozialsysteme treffe die Krise die Mitarbeiter der Hotels und anderer Touristik-Dienstleister am härtesten.
Fehlende Tourismus-Einnahmen und die zu erwartenden Massenarbeitslosigkeiten ließen die sonst beliebten Reiseländer laut Heidler auf eine wirtschaftliche und humanitäre Katastrophe zusteuern.
Obwohl Tansania sich wieder für Touristen geöffnet und zahlreiche Maßnahmen zum Infektionsschutz implementiert hat, werde dem Verbraucher durch die weltweite Reisewarnung ein „akutes Risiko für Leib und Leben“ suggeriert.
So werde auch hier ein Großteil der Buchungen ersatzlos storniert und durch die Reisewarnung könnten die Auftragsbücher nicht mit den Buchungen der sonst zahlreichen deutschen Touristen gefüllt werden.
INFORMATIONEN
Akwaba Afrika und Elangeni African Adventures sind Teil einer informellen Interessengemeinschaft verschiedener Afrika-Reiseveranstalter aus ganz Deutschland, die mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ins Leben gerufen wurde.
www.akwaba-afrika.de
www.elangeni.de
© Text: Elangeni African Adventures/Open PR