
Leuchttürme in Südafrika
Leuchttürme sind magische Orte. Für Seeleute traditionell ein Rettungsanker am Horizont, ziehen sie heute Fotografen, Romantiker und Geschichtsfans in ihren Bann. An Südafrikas Küsten sind 45 Lighthouses zu entdecken.
Fragt man Gerald Hoberman nach Leuchttürmen, gerät er richtig in Fahrt. "Jeder ist anders, hat seinen eigenen Charakter, eine bestimmte Farbe, Bauweise und auch bestimmte Lichtsignale. Auch wenn man den Leuchtturm im dichten Nebel nicht sieht, orientieren sich die Boote dennoch an ihm. Faszinierend, oder?" sprudelt es aus dem älteren, stämmigen Herrn mit der kleinen Brille heraus.
Drei Jahre brauchte der Fotograf, der ganz Kapstadt mit seinen Postkartenmotiven bestückt, um alle 45 Leuchttürme Südafrikas zu fotografieren. Einen Favoriten hat er nicht: "Es ist wie mit meinen drei Kindern, ich liebe sie alle gleich", sagt er diplomatisch.
Was sich wie ein romantisches Abenteuer anhört, ist harte Arbeit. Hoberman nähert sich den Leuchttürmen aus allen Himmelsrichtungen, übers Land, vom Wasser aus, und aus der Luft, fährt stundenlang über Schotterpisten, wartet auf Boote oder Helikopter. Stets ist er abhängig vom Wetter, den Gezeiten oder Leuchtturmwärtern.
"Südafrikas Küste zieht sich unglaublich in die Länge und die Leuchttürme stehen teils in sehr einsamen und entlegenen Winkeln", beschreibt der geduldige Beobachter. Dabei kam er erst spät zur Fotografie, handelte zuvor jahrelang wie schon sein Vater und Großvater mit Steinkohle.
Inzwischen hat er unzählige Bildbände herausgebracht, über Wildlife, die Weingebiete, Namibia - und immer wieder seine große Liebe Kapstadt. Es ist nicht so, dass er immer schon von Leuchttürmen geträumt hätte. Transnet, der staatliche Betreiber der Gebäude, beauftragte ihn überraschend mit deren Dokumentation. Hoberman steckt voller Geschichten. Er erzählt vom allerersten Leuchtturm im ägyptischen Alexandria, 280 v. Chr. erbaut und eines der sieben Weltwunder, und vom Nebelhorn des Green Point Leuchtturms in Kapstadt, das 1983 einmal 55 Stunden ununterbrochen dröhnte.
Spricht er von der Bootstour nach Bird Island, wirkt er wie aufgeputscht: "Plötzlich waren wir von hunderten Delfinen umgeben. Was für ein Moment", schwärmt er. Die winzige Insel, auf der nichts als Gras wächst, liegt etwa 60 Kilometer vor Port Elizabeth. Mehr noch als der rot-weiße Leuchtturm beeindruckt die wildromantische Kulisse tausender Pinguine und Kaptölpel.
Doch leider sind einige der faszinierendsten Leuchtturm-Standorte wie dieser Besuchern verschlossen. Noch. Denn immer mehr Leuchttürme bekommen nun ein Museum, ein Café oder sogar Übernachtungsmöglichkeiten.
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