
Wandern, Surfen, Reiten an der Garden Route
Regenwälder, Sandstrände, historische Architektur: Die Garden Route gilt als Traumstraße des Kontinents. Aktivtouristen entdecken den Reiseklassiker beim Wandern, Surfen, Reiten oder Bungee-Jumping.
Danny zerrt noch einmal an der breiten Manschette, die er mir gerade um Knöchel und Unterschenkel gelegt hat. "Okay, die ist fest", sagt er. So fest, dass es kribbelt und ich die Beine nicht einen Millimeter weit auseinander bekomme. "Jetzt aufstehen", fordert mich Danny auf und zieht noch einmal kräftig an dem Teil des Bungee-Geschirrs, der den Oberkörper sichert und an den Karabinern, mit denen das Seil befestigt ist. Mein Blick schweift kurz über das üppig bewaldete Tal, das sich unter der Bloukrans Bridge erstreckt - mit 216 Metern Höhe eine der höchsten Brücken der Welt und eine bedeutende Attraktion an der südafrikanischen Garden Route. Seinem vielen Grün und den dichten Wäldern verdankt dieser 320 Kilometer lange Küstenstreifen zwischen Mossel Bay und Port Elizabeth seinen Namen.
Die Garden Route vereint beliebte Highlights Südafrikas: Strände von einsam bis quirlig, üppige Natur, architektonische Kleinode, geschmackvoll gestaltete Unterkünfte sowie feinste kulinarische Genüsse. Und sportliche Herausforderungen! Seit ein paar Jahren gibt es auch Bungeespringen als ultimativen Touristenkick.
Ein kurzes Nicken von Danny: "Kann losgehen!" Mit ihm unter meinem linken und seinem Kollegen Clive unter dem rechten Arm und zwei, drei Hüpfern gelange ich an den Rand der Brücke. Der Wind weht hier deutlich frischer. Gänsehaut! Zum ersten Mal sehe ich 200 Meter senkrecht in die Tiefe. Das Herz schlägt plötzlich bis zum Hals.
"Ich zähle jetzt von fünf runter. Dann springst Du nach vorne weg", sagt Clive. "Okay!", antworte ich fest entschlossen. Dass der Mann im roten Overall im Zeitraffertempo zählt, konnte ich nicht ahnen. Innerhalb von zwei Sekunden ist er bei "eins", ein freundlicher Klaps auf den Rücken und Absprung!
Wie in einem Windkanal rausche ich durch die Luft, die in den Ohren saust. Die Bäume, die oben von der Brücke aussahen wie ein Wäldchen auf einer Modelleisenbahn, werden größer und größer. Das kleine Bächlein ganz unten im Tal ist überhaupt nicht so mickrig, wie ich dachte.
Erst als das Seil den freien Fall bremst und ich wieder das Kribbeln der Manschette spüre, ist es vorbei. Ich pendele in 100 Metern Höhe, merke, wie das Adrenalin durch meinen Körper rast. Und irgendwann habe ich dann wieder festen Boden unter den Füßen - aber laufe den ganzen restlichen Tag wie auf Watte.
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Den vollständigen Bericht und natürlich viele andere Artikel und Reportagen finden Sie in der März/April/Mai-Ausgabe 1/2012 des SÜD-AFRIKA Magazins.
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