
Flammender Himmel, singender Sand - Parks für Entdecker
Felsen, Sand und Sterne - das sind die Attraktionen von zwei außergewöhnlichen Parks, in die selbst routinierte Südafrika-Reisende nur selten vordringen: Witsands und Tankwa-Karoo im Nordkap. Kein Ziel, um die Big-Five zu erleben, dafür aber großartige, wilde und eigenwillige Landschaften.
Schon die Anfahrt nach Witsand ist ein Genuss. Fünf Kilometer westlich von Olifantshoek biegt die R383 von der N 14 ab. Ein rotes Sandband - es ist ja noch Kalahari-Gebiet - zieht sich bis an den Horizont und weiter. Rechts und links ausgedehnte Farmen, Rinder und mehr und mehr Schafe. Dann plötzlich nach 70 Kilometern ein weißer Dünenkamm. Das ist Witsand.
Mitten in der roten Kalahari hat Wasser das Eisendioxid aus dem Sand gewaschen und ein Super-Sylt entstehen lassen. Blendend weiße 30 bis 60 Meter hohe Dünen reihen sich auf neun Kilometern Länge aneinander. Und wenn es im Sommer so richtig heiß ist, um die 45 Grad, dann singt der Sand oder heult. Immer dann, wenn sich die feinen Körner im Wind aneinander reiben.
"Brulsand" sagen die Buren dazu. Uns hat ein Regenschauer vor zwei Tagen leider um das Phänomen gebracht. Und ein strahlender Vollmond hat uns nachts die Sterne gestohlen. Dafür haben wir das Spektakel eines Karoo-Gewitters erlebt. Vier Stunden lang hat es am Himmel geblitzt, geflammt und gezüngelt. Unvorstellbar, welche Energie sich da austobte. Nur so, als Schauspiel. Denn der wenige Regen, der aus den Wolken fiel, verdampfte noch im Fallen.
Früh am Morgen, noch bevor die Hitze die Oberhand gewann, sind wir den Biological Meander gegangen. Auf dem Boden die Spuren von Ameisenbären, die hier in der Nacht nach Beute gebuddelt haben. 3,5 Kilometer führt der Weg durch alles, was Dornen hat: Schwarzdorn, Rotdorn, Fahler Kameldorn und Wart-ein-bisschen-Dorn, auch Buffalo-Dorn, dessen Zweige die Zulus tragen, wenn sie einen Toten heimholen.
An einer Biegung liegen eingezäunt die Gräber der Familie Peters, die hier bis 1986 auf einem Cattle Post gehaust hat, ein Härtejob, wie er für uns gar nicht mehr denkbar ist. 1994 wurde dann ein Nature Reserve gegründet, mit Ausblick-Pavillons über der schneeweißen Dünenlandschaft und der grünen Senke, unter der in einem Quarzfelsbecken 1.200 Millionen Kubikmeter reinsten Wassers gespeichert sind. Exotisches Wasser, das auch für uns aus Hahn und Dusche sprudelt.
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