
Weinland zwischen Bergen und Meer - das Weingebiet rund um Stellenbosch
Mächtige Eichen und kapholländische Häuser prägen das Straßenbild von Stellenbosch, der zweitältesten Stadt Südafrikas. Einst wurden hier die ersten Weinreben des Landes gepflanzt.
Es war nicht einfach, ins Hinterland zu gelangen: Eine feuchte, sandige Ebene erstreckte sich über etwa vierzig Kilometer hinter der Tafelbucht und dem Stützpunkt der niederländischen Ostindien-Kompanie. Dahinter konnte man die wild gezackten Berge aufragen sehen, an deren Hängen es wucherte und grünte. Wildes Land, das der gerade erst ins Amt eingeführte Gouverneur Simon van der Stel besiedeln wollte. Es war offenbar fruchtbar und die Kompanie musste versorgt werden. Wer sich auf das Abenteuer am anderen Ende der Welt eingelassen hatte, sollte außerdem zum Bleiben motiviert werden.
Simon van der Stel, Sohn einer halbindischen Mutter und eines niederländischen Angehörigen der Handelsmarine, hatte ehrgeizige Pläne. Nicht nur Viehwirtschaft und Ackerbau wollte er vorantreiben. Auf seinem Gutshof Groot Constantia experimentierte er auch mit Weinreben - und hatte Erfolg.
Alles war zwar anders als zuhause: Herbst war Frühling, Winter war Sommer. Aber das Klima erlaubte es dennoch, Landwirtschaft nach europäischem Vorbild zu betreiben. Und so brach van der Stel im November des Jahres 1679 Richtung Bergkette auf, um für seine Soldaten Neuland zu erforschen.
Er wird auf Khoikhoi getroffen sein, einfache Viehzüchter. Ansonsten muss die Gegend noch ziemlich wild gewesen sein. Antilopen, Flusspferde und sogar Elefanten soll es hier gegeben haben. Und es geht die Sage, dass Simon van der Stel eines seiner Nachtlager auf eine Insel im Fluss verlegte, um vor Löwen sicher zu sein. Dieses Lager war der Anfang von Stellenbosch, der zweitältesten Stadt Südafrikas.
333 Jahre später feiert Stellenbosch seine historische und kulturelle Vielfalt wie nie zuvor. Von Inseldasein keine Spur. Zwischen den hohen Eichen der Altstadtgassen wimmelt es von Cafes, Restaurants und Geschäften.
Von den weißgekalkten Wänden der alten Häuser schallt ein Stimmengewirr unterschiedlichster Sprachen. Ein buntes Gemisch aus Touristen, Studenten und Einheimischen bevölkert die Straßen. An lauen Sommerabenden sind alle Plätze in der Altstadt besetzt, das laute Zirpen der Grillen unter dem afrikanischen Sternenhimmel bildet die Hintergrundmusik. Die Atmosphäre ist europäisch geprägt.
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