Rendezvous mit Rhinos - Erlebnisse in der einsamen Waterberg-Region
In der dünn besiedelten Waterberg-Region regiert noch die Natur. Das malariafreie Biosphärenreservat bietet wilde Berglandschaften, einen einsamen Nationalpark und die Big Five - und das nur drei Autostunden von Johannesburg entfernt.
Jetzt heißt es: Sich ducken, sich nicht mehr bewegen, und vor allem leise sein. Denn kein Lebewesen im Busch mag Überraschungen, schon gar nicht die Tiere, die wir endlich aufgespürt haben. Seit dem Morgengrauen sind wir zu Fuß durch die Savanne des privaten Witwater-Naturreservates gepirscht, um sie zu finden, mucksmäuschenstill wie ein Gepard auf der Jagd.
Zumindest haben wir das eine Zeit lang versucht. Doch jeder knackende Ast, jeder raschelnde Grashalm schien viel zu laut zu sein für den Versuch, sich anzuschleichen. Jacob Maponyane, der Guide, und sein Tracker Jack Mputla, glitten zwar quasi lautlos über den Boden. Doch wir Besucher machten vermutlich einen Lärm wie ein Herde Elefanten.
Die Antilopen nahmen Reißaus, die Tauben in den Akazien lachten uns Amateure gurrend aus. Doch immerhin ist der Wind nun auf unserer Seite, also gegen uns. Ein Busch bietet ein wenig Deckung, dann sehen wir sie grasend herankommen: vier Breitmaulnashörner - ein Bulle mit mächtigem Horn, zwei Weibchen und ein junges Kalb, das seine Mutter noch quietschend um Milch anbettelt.
"Unseren Schweiß haben die Tiere inzwischen gerochen, unseren schnellen Atem haben sie längst gehört", flüstert Jacob Maponyane. "Doch weil wir ruhig bleiben, keine schnellen Bewegungen machen und Abstand halten, sind wir uninteressant für sie."
Eine halbe Stunde dauert die Audienz, dann ziehen die Rhinozerosse weiter. Und weil wir Besucher uns anscheinend doch nicht allzu ungeschickt angestellt haben, wird der Guide jetzt auch noch versuchen, uns zu Fuß zu den Geparden zu führen, die im 4.300 Hektar großen Witwater-Wildschutzgebiet leben. Noch so ein besonderes Erlebnis: Denn im Busch des Waterbergs schenken einem wilde Tiere die Illusion, als Mensch immer noch - oder wieder - Teil der Natur zu sein.
Wer an Johannesburgs Flughafen die Schlüssel seines Mietwagens in die Hand gedrückt bekommt und das Parkhaus verlässt, hat zunächst einmal eine andere Szenerie vor Augen. Rechts und links der vier- und fünfspurigen Schnellstraßen bilden Wohnsiedlungen und Industriegebiete eine ausufernde Metropolis, in der Millionen Menschen zu Hause sind, aber nicht mehr viel Platz bleibt für Natur. Doch nur knapp zwei Stunden später, wenn Gauteng hinter einem liegt und man abbiegt von der nach Nordosten führenden N1, verändert sich das Panorama.
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