
Im Monument Valley namibias - Fahrt durch die Mik-Berge
Die Mik-Berge westlich von Twyfelfontein beherbergen Erosionslandschaften von bezaubernder Schönheit und Geologie zum Anfassen. Eine Sinfonie in Goldgelb, Rostrot und Bernsteinfarben.
Der Buschhase Lepus saxatilis ist ein Meister der Tarnung. Aus der Ferne ist er selbst in der flachen Steppe kaum zu erkennen. Die graubraune Tönung seines Fells macht ihn auch aus kürzester Distanz quasi unsichtbar. Wie ein Büschel Grashalme kauert er zwischen den Felsbrocken in seinem Versteck.
Doch ebenso wie der Buschhase ein Meister der Tarnung ist, ist Joe Walter ein Meister der Enttarnung: Schon aus zwei Dutzend Metern und durch die verstaubten Scheiben seines Landrovers hat er das Tier ausgemacht: "Da hat sich etwas bewegt", sagt Walter. Im Wagen ungläubige Blicke. Dann steigen wir aus und nähern uns dem Steinhaufen, an dem Walter das Tier gesehen haben will. Noch rührt sich nichts. Erst als wir zwei Meter vor Lepus saxatilis stehen, können wir das Tier erkennen. Wir sind so nah, dass man die Adern in den Ohren sieht. Wie gut getarnt der Hase ist, weiß er selbst: Regungslos und ohne Angst verharrt er, bis wir alle Fotos gemacht haben und uns wieder aus dem Staub machen.
Es sind die kleinen Dinge wie der Buschhase und die ganz großen, die die Mik-Berge ausmachen. Gemeinsam mit Joe Walter, einem ehemaligen Landvermesser und exzellenten Kenner der Region, sind wir auf einsamen Pisten unterwegs, um dieses noch weitgehend unerschlossene Gebiet zu entdecken. Durch die trockenen Flussbetten des Ugab und des Goantagab waren wir gekommen, hatten im Goantagab zwei Nashörnern beim Liebesakt zugesehen. Ein sehr selten zu beobachtendes Schauspiel, wie Walter uns versicherte.
Im Huab beobachteten wir lange einige Wüstenelefanten beim Äsen unter den Akazien. Mit ihren Rüsseln angelten sie sich auch die noch so hoch hängenden Zweige. Dann waren wir stets bergauf gefahren. Und jetzt stehen wir hier auf einer Hochebene von der Größe mehrerer Fußballfelder und fotografieren einen Buschhasen.
Die Mik-Berge zählen zu den touristisch am wenigsten erschlossenen Regionen Namibias. Selbst unter erfahrenen Namibiareisenden ist die Gegend ein unbeschriebenes Blatt. Die Tafelberge, die so auch im Monument Valley im US-Bundesstaat Utah oder in den weiten Ebenen Südamerikas stehen könnten, reichen von der Höhe von Twyfelfontein bis etwa 25 Kilometer südlich des Huab-Trockenflusses.
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