OK

Cookies ermöglichen eine bestmögliche Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Mehr Infos

© Dirk Halledt/Christoph Wienyk

GROSSFEUER AM TAFELBERG



Am 18. April, einem der heißesten Tage dieses Sommers in Kapstadt, setzte im Tafelberg-Nationalpark ein Großbrand ein, der erst nach Tagen unter Kontrolle gebracht wurde. Dirk Halledt und Christoph Wieynk erlebten ihn im Vorort Vredehoek und berichten von ihren Eindrücken

Ein herrlich spätsommerlicher Sonntagmorgen lud zu einer ausgedehnten Rennradtour von Vredehoek nach Blouberg ein. Wir radelten los und sahen schon bald über der Universität riesige Rauch- und Aschewolken aufsteigen. Nun sind die Kapstädter an die traurige Gewissheit gewöhnt, dass in der trockenen Jahreszeit Brände am Tafelberg entstehen – diese sind aber in der Regel schnell wieder gelöscht.

Diesmal schien es anders zu sein. Von Blouberg-Strand aus sah man das enorme Ausmaß des Brandes, der sich langsam um den Devil’s Peak herum Richtung City Bowl und damit zu unserem Stadtteil Vredehoek zu fressen schien. Der Brand beschränkte sich noch auf einzelne Feuer hoch oben am Berg. Im Laufe des Abends aber veränderte sich die Situation dramatisch. Das ganze Viertel war in blauen, beißenden Rauch gehüllt.

Nach sorgenvoller Nacht hörten wir, dass die Straße oberhalb unserer Wohnung vorsorglich geräumt worden war. Vredehoek, ein lebendiges und junges Viertel, wirkte wie ausgestorben. Leute schleppten Koffer zu ihren Autos und gossen noch ihre Gärten. Die Sorge der Anwohner war geradezu mit Händen zu greifen.

Allerdings muss man auch feststellen, dass die Menschen hier erprobt sind in solchen Situationen und geradezu stoisch und frei von Panik handeln. Reizende ältere Damen streifen sich eine „Neighbourhood watch“-Weste über und regeln – das Walky-Talky in der Hand – den Verkehr, so dass keine Fahrzeuge den Weg versperren können. Jeder sieht dies ein, es gibt kein lautes oder böses Wort und man folgt den Bitten und Weisungen. Das Feuer hatte sich nun tatsächlich nah herangefressen. Im Laufe dieses Vormittags schien sich die Lage etwas zu entspannen. Nur hoch oben zwischen Devil’s Peak und Tafelberg, einem wunderschönen Wandergebiet, loderten noch vereinzelt Feuer.

Am Montagmittag änderte sich die Lage dramatisch. Ein rasender Wind frischte auf und setzt den Berg wieder in Flammen. Es war beängstigend anzusehen, wie die Flammen immer höher schlugen und sich das Feuer immer schneller auch wieder in der Nähe der Wohnhäuser ausbreitete. Wir gingen zum nahegelegenen Deer Park, einem herrlichen alten Wald, und sahen dort die Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen. Alles in bestem Zustand und auf neuestem Stand, nun aufgrund des Dauereinsatzes mit erschöpften Mannschaften, aber auch frischen Kräften. Es wurden sogar Scherze gemacht, wie das in angespannten Situationen so ist.

Die Einsatzkräfte fuhren mit ihren Geländewagen immer wieder neu mit Wasser betankt an den Berg. Der Wind raste unglücklicherweise immer stärker und machte viele Bemühungen unmöglich. Helikopter konnten nicht aufsteigen und hoch im Berg löschen, sodass die Flammen dort immer höher schlugen. Die große Sorge war, dass das Feuer sich bis in die Siedlung hinein verbreitet. Später sahen wir die lodernden Flammen am nahen Berg und gingen erneut mit mulmigem Gefühl zu Bett.

Am nächsten Morgen weckte uns das Dröhnen der Helikopter, die nun, da der Wind sich gelegt hatte, im Sekundentakt an den Berghang flogen, um die Brandherde mit Wasser zu ersticken. Es war eine wahre Freude, die vier oder fünf Hubschrauber immer wieder mit ihrer nassen Last auf uns zufliegen zu sehen. Der Fluglärm erschien uns geradezu wie Musik.

Gegen Mittag waren die Brände schließlich weitgehend gelöscht. Noch zog Rauch durch die Straßen, aber eine große Erleichterung war zu spüren. Die nachlassende Anspannung entlud sich in Jubel und Applaus am Dienstagabend, als die Kapstädter ihre Dankbarkeit für die großartigen Feuerwehrmänner und -frauen zum Ausdruck brachten. Was für Helden!

Anmerkung der Redaktion: Dem Feuer fielen nicht nur Wildtiere und Pflanzen zum Opfer: Es griff auf den Campus der Universität Kapstadt über und vernichtete einen Großteil der Bibliothek, die Studentenwohnheime mussten evakuiert werden. Auch das Rhodes Memorial wurde in Mitleidenschaft gezogen sowie das nach ihm benannte Restaurant, das wegen seiner fantastischen Aussicht beliebt war. Ein Opfer der Flammen wurde auch Monster‘s Mill, die älteste Windmühle des Landes.



 
 

Aktuelle Ausgabe, SUED-AFRIKA
 

SÜD-AFRIKA 1/2025

 Heftinhalt


Bleiben Sie auf dem Laufenden!
Jetzt anmelden zum
SÜD-AFRIKA-Newsletter


Alles über Weine aus Südafrika
& Top-Routen durch das Weinland
 Wein-Special 2024/25 ansehen

Die Specials aus den letzten
Jahren finden Sie hier:
 Wein-Special 2023/2024
 Wein-Special 2022/2023
 Wein-Special 2021/2022
 Wein-Special 2020/2021
 Wein-Special 2019/2020
 Wein-Special 2018/2019
 Wein-Special 2017/2018
 Wein-Special 2016

Erfreuen Sie sich an schönen Fotostrecken und Leseproben aus verschiedenen Ausgaben des
SÜD-AFRIKA Magazins.
 Hier ansehen!

Die aktuelle Ausgabe und Hefte aus den letzten Jahren können Sie  hier bestellen
 Zum Abonnement

Leserforum

Fotoshow: Etosha Nationalpark, Namibia

Griaffen sammeln sich am Wasserloch.

Bizarre, salzüberkrustete Landschaften und eine Artenvielfalt ohnegleichen machen den Etosha-Nationalpark zu einem der beliebtesten Reiseziele in Namibia. Impressionen von Fotograf Christian Heeb.

 mehr lesen/kommentieren
 

Abendsonne Afrika
AfricanWorld
Airlink
Arniston Seaside Cottages
Creative Wedding
Gebeco
Go Safari
Hauser / REMAX
Jacana Tours
Kinderhospiz Löwenmut
La Motte Wine Estate (Franschhoek)
Lagoon Beach Hotel & Spa (CT)
Lebenslinien e.V.
Mdluli Safari Lodge
Outback Africa Erlebnisreisen
Rogge Cloof (Northern Cape)
ROKU Verlag
Sawubona Afrika
Sungubala Eco Camp (KZN)
Taruk
The Cavern (Drakensberg)
Tsitsikamma Lodge & Spa
Umfulana

Buffelshoek Tented Camps
Bushveld Terrace Hotel
Kruger Private Lodge
Mohlabetsi Safari Lodge
The Dulini Collection
Ababis GF (Naukluft)
ASCO Car Hire
Bagatelle (Kalahari)
City of Windhoek
Hotel Uhland (Windhoek)
Kifaru (Outjo)
Lüderitz Nest Hotel
Mushara (Etosha)
Namibia Car Rental
Ndhovu Safari Lodge (Caprivi)
NWR Namibia Wildlife Resorts
Pasjona Safaris
Taleni Africa
Vingerklip Lodge (Damaraland)
Wildacker Guestfarm
Blaauwklippen (Stellenbosch)
Cap Classique
Creative Wessing
Ernie Els (Stellenbosch)
Gebeco
Grootbos Private Nature Reserve
Kleine Zalze (Stellenbosch)
Merchant West Incompass
Mont du Toit (Wellington)
Nederburg (Stellenbosch)
SA Travel
Sawubona Guesthouse (PE)
Schalkenbosch Weinvertrieb
Südafrika Weininformation
The Cape Gallery
The Cape House
Van Loveren (Robertson)
Vergenoegd Löw (Stellenbosch)
Villa Marine (False Bay)
 



Abo Abo kuendigen Komtakt Impressum Datenschutz
Seite empfehlen