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Afrika: Frauen im Tourismus
In Afrika bilden Frauen das Rückgrat der Tourismusbranche. Selbst wenn die meisten noch im Niedriglohnsektor beschäftigt sind, besetzen Frauen mittlerweile alle Positionen von der Safari-Lodge-Managerin bis zum Amt der Tourismusministerin.
Um ihren Platz in der Arbeitswelt einzufordern, müssen Frauen in Afrika traditionellen Rollenmustern trotzen und neue Wege beschreiten. Ein positives Beispiel sind die weiblichen Ranger-Truppen in den afrikanischen Wildschutzgebieten in Kenia, Simbabwe und Südafrika.
Erfolg weiblicher Ranger
Gerade in der traditionellen Massai-Kultur in Tansania und Kenia werden klassische Geschlechterrollen hochgehalten. Mädchen erhalten selten eine gute Schulbildung und werden jung verheiratet. Einige mutige Frauen gehen voran als Wildhüterinnen im Team Lioness. Seit Februar 2019 schützt das Team Lioness die Wildtiere in der Region des Amboseli National Park in Kenia vor Wilderei.
Die meisten Teammitglieder sind die ersten in ihren Familien, die eine formelle Beschäftigung haben, was ihnen und ihren Angehörigen wirtschaftliche Freiheit verschafft. Die Frauen dienen als Vorbilder und eröffnen anderen neue Perspektiven.
Ähnliche Initiativen sind mit den Black Mambas in Südafrika und dem Team Akashinga im Lower Zambezi Valley in Simbabwe zu finden. Die rein weiblichen Ranger-Teams sind so erfolgreich, weil sie bestens in den Dorfgemeinschaften vernetzt sind und ein Ausbildungsprogramm absolviert haben.
Ausbildung als Schlüssel zum Erfolg
Um aus dem informellen Sektor herauszukommen und in der Tourismusbranche Fuß zu fassen, sind für Frauen in Afrika neben der Schulbildung weitere Aus- und Fortbildungsmaßnahmen enorm wichtig. In Lesotho und Südafrika gibt es deshalb seit einigen Jahren das Women in Tourism-Programm.
Mit Schulungen zur Unternehmensführung, zu Wettbewerbsfähigkeit und Kapazitätsaufbau zielt das Regierungsprogramm darauf ab, Unternehmerinnen zu stärken, die oft am unteren Ende der wirtschaftlichen Wertschöpfungskette des Tourismus zu finden sind.
Auch Nichtregierungsorganisationen wie Equality in Tourism unterstützen Projekte zur Förderung von Frauen. Vorbildcharakter hat ein nachhaltiges Tourismusprojekt in Tansania mit dem Ziel, die Verbindungen zwischen der Tourismusindustrie rund um den Kilimanjaro mit der Subsistenzlandwirtschaft der Region auszubauen.
Durch Trainings und Vernetzung mit umliegenden Hotels und Reiseveranstaltern sollen die verarmten Bäuerinnen Zugang zur Wertschöpfungskette des regionalen Tourismus erhalten. Das Projekt zeigt exemplarisch, wie eng der Afrika-Tourismus mit anderen Wirtschaftszweigen verbunden ist und wie groß sein Potenzial zur Armutsbekämpfung vor allem im ländlichen Raum ist.
© Text: Voice4Africa