
Tief im Busch - Caprivi ist die wasserreichste Region Namibias
Sein Wasserreichtum verwandelt den schmalen Caprivi-Zipfel im Norden Namibias in eine üppig grüne Wildnis. Safaris führen durch mehrere tierreiche Nationalparks in die Dörfer der Buschleute
Giftgrün hebt sich das Tierchen von dem dunkelroten Sandboden ab. Nach jedem Schritt verharrt es kurz vibrierend in der nächsten Bewegung. Es dauert Minuten, bis es den etwa eineinhalb Meter breiten Pfad überquert hat. Natürlich wird "Thimbi Thimbi", was übersetzt Chamäleon bedeutet, währenddessen zigmal fotografiert.
Mit seiner leuchtenden Farbe ist das nur wenige Zentimeter kleine Wesen sofort der Star im Busch. Vor allem, weil es seine grüne Färbung trotz des roten Untergrunds nicht verändert. Irgendwann wird das Chamäleon vom schützenden Gestrüpp verschluckt - und die Fahrt im Landrover kann weitergehen. Es ruckelt heftig, immer wieder peitschen dünne Äste über die Sitze des offenen Wagens. Zweige verheddern sich an den Seiten des Autos, Blätter reißen ab. Auch sie sind von sattem Grün, denn Wassermangel wie im Rest des Landes gibt es hier nicht.
Der Caprivi-Zipfel im Nordosten Namibias ist der grünste Landesteil mit überdurchschnittlich hohen Regenfällen. Bis zu 700 Millimeter Niederschlag verzeichnet die Region in feuchten Jahren. Im westlichsten Teil, dem Tor zum Caprivi an der Grenze zu Angola, fallen sogar bis zu 1.000 Millimeter - fast zehnmal so viel wie in Namibias Südwesten am Atlantik. Regnet es im Norden fast die Hälfte des Jahres nicht, fallen in der Gegend um Lüderitz maximal in einem Monat des Jahres überhaupt Tropfen vom Himmel.
Der dichte Busch im Caprivi bildet damit eine ebenso einzigartige Landschaft wie die Namib-Wüste mit ihren roten Dünen oder die Kalahari mit ihrem goldgelben Gras und den bizarr daraus emporragenden Bäumen. Grün, soweit das Auge reicht. Aber zugegeben: So weit kann hier niemand schauen, denn eine Safari führt mitten ins Dickicht aus Bäumen und Büschen.
Es zirpt, zischt und gurrt aus dem Gestrüpp, leises Rascheln und Knacken verrät, dass die fünf Touristen mit ihrem Guide nicht allein sind in der Wildnis. Doch außer den kreischend auffliegenden Vögeln ist nichts zu sehen. Dann lichtet sich der Wald, mächtige Baobab-Bäume stehen im flachen, hellen Gras. Dahinter liegt eine stille, glänzende Wasserfläche.
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