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Offroad Namibia © Jahr
© Jahr

Namibia: Offroad in die Wüste



Sechs Tage, acht Geländewagen, ein großes Abenteuer - die wilden Landschaften zwischen Windhoek und Namib-Wüste standen im Mittelpunkt einer aufregenden Offroad-Expedition.

Fröhlich lachende Kinder laufen neben dem Sightseeing-Bus her, schauen zu uns hoch, winken begeistert. Aus dröhnenden Lautsprechern erklärt der Stadtführer in Windhoek, dass die jungen Bewohner des Townships Katutura bei jedem Auftauchen des knallbunten Doppeldeckers ein Spektakel veranstalten, vor allem, seit einige von ihnen zu einer Gratis-Runde mitgenommen worden sind.
Die Stadtrundfahrt zum Abschluss unseres ersten Tages in Namibia führt uns vom Präsidentenpalast bis nach Katutura kreuz und quer durch die namibische Haupstadt - und endet in Joe's Beerhouse mit Dinner und Drinks. Auftakt einer abenteuerlichen Reise durch Namibias wilde Landschaften.

Dienstag


In aller Herrgottsfrühe sind wir am Flughafen Windhoek angekommen: rund zwei Dutzend Teilnehmer der Offroad-Tour "4x4 Adventure Namibia 2010". In den kommenden sechs Tagen liegt ein intensives Programm vor uns, eine Offroad-Rundreise durch einen faszinierenden Teil Namibias, über Pässe, durch Wüsten und beschauliche Landstädtchen.
Die bunte Gruppe besteht aus Mitarbeitern der Reiseindustrie, den Partnern Globetrotter Ausrüstung, Hertz Autovermietung, dem Dertour-Organisationsteam mit Christian Scholz, einem Ärzteteam sowie dem Marketingleiter des SÜD-AFRIKA Magazins und den Gewinnern der SÜD-AFRIKA - Leserreise. Die meisten in dieser Gruppe, darunter etliche Frauen, sind Reiseprofis, stets auf der Suche nach neuen Zielprojekten für ihre Kunden.
Hans Manke von Hertz Südafrika und unser Tourguide Ingo Oelkers von Sense of Africa, dem Veranstalter des Programms vor Ort, nehmen uns am Flughafen in Empfang. Dort werden die sieben Isuzu-Offroader, ein Ford Ranger als Lead Fahrzeug und ein VW Bus für das Ärzteteam bemannt und wir starten in Richtung Windhoek. Viel Zeit zum Entspannen bleibt nicht, denn bereits am frühen Nachmittag steht ein Offroad-Training auf dem Programm.
Schon bei den steilen Probe-Abfahrten staune ich, was die auf den ersten Blick etwas schwerfällig wirkenden Isuzus im Geländemodus alles können. Eigentlich macht der Wagen den Großteil der Arbeit allein, ich halte nur das Lenkrad fest, am Anfang vielleicht etwas angespannt, und gebe vorsichtig Gas - bergauf darf es allerdings nicht zu vorsichtig sein. Zwei gute Stunden im Gelände machen aus uns Asphaltcowboys zwar noch keine Geländeprofis, aber wir fühlen uns danach sicher genug, um in den kommenden Tagen Fahrten über Sand- und Schotterpisten zu probieren.

Offroad Namibia © Wildemann
© Wildemann
Nächte im Zelt.

Mittwoch


Vormittags verlassen wir Windhoek Richtung Süden. Erster Höhepunkt ist die Fahrt über den steilen Spreetshoogte Pass. Oben genießen wir die Aussicht über die Ausläufer der Namib Wüste. Tiefblau spannt sich der Himmel über der scheinbar endlos weiten Halbwüste. Der Anblick ist beeindruckend, egal, ob man zum ersten oder zum hundertsten Mal nach Namibia kommt.
Den nächsten Zwischenstopp machen wir in Solitaire und tanken die Fahrzeuge auf. Dieses Ritual soll in den kommenden Tagen immer wiederkehren, nimmt bei neun Fahrzeugen eine gute halbe Stunde in Anspruch und sorgt stets für Aufsehen bei anderen Kunden und dem Tankstellenpersonal. In dem winzigen Ort gibt es auch den gerade bei deutschen Reisenden legendären Apfelkuchen - Kaffeepause wie bei Muttern, mitten in Namibia.
Unser Tag endet mit einer zügigen Fahrt über Sandpisten in der Sossusvlei Lodge, direkt am Eingang zum Dünenfeld des Sossusvlei. Wir machen es uns in den an Beduinen-Zelte erinnernden Bungalows gemütlich, frischer Wind zerrt nachts an der zeltdachartigen Konstruktion.

Donnerstag


Kalt, windig und einfach herrlich ist der frühe Morgen. Wir genießen die Fahrt zum Sossusvlei. Die letzten fünf Kilometer führen durch tiefen Dünensand und der erste Offroader bleibt stecken. Gemeinsam graben wir die Vorderachse aus, schieben zu sechst, und schon braust der große Isuzu weiter. Aktives Teambuilding mit Erfolgserlebnis im namibischen Sand, und das in aller Frühe.
Im Sand fährt sich der Wagen wie auf Pulverschnee, die Lenkung hat nur ungefähren Einfluss auf die Richtung. Relativ gut und einigermaßen geradeaus kommt man mit etwa 50 Stundenkilometern durch ? vorausgesetzt, man pflügt nicht in eine versteckte Bodenwelle, denn dann kann es passieren, dass die Beifahrer Richtung Dach fliegen. Im Lauf des Vormittags bleiben noch zwei weitere Wagen stecken, aber ernste Ausfälle gibt es nicht.
Nachmittags steht eine Offroad-Prüfung auf dem Programm, die recht harmlos anfängt, es aber in sich hat. Es geht über eine riesige Ebene, die mit fußballgroßen Steinen und scharfkantigen Quarzen übersät ist. Unsere Offroader machen sich mit ihren großen Rädern und der entsprechenden Bodenfreiheit unbeeindruckt auf den Weg.
Auf das Feld mit den Fußballsteinen folgen immer höhere Bodenkanten, die die Wagen mit zugeschaltetem Differential und im Kriechgang ohne besondere Schwierigkeiten meistern. Dennoch steht mir der Schweiß auf der Stirn, und ich bin froh, als ich nach einer halben Stunde das Steuer an eine Beifahrerin übergeben kann - die Frauen haben mindestens genauso viel Spaß daran wie die Männer, die Wagen über Stock und Stein klettern zu lassen.
Der Tag endet mit einem echt namibischen Braai unter freiem Himmel, rund um ein Lagerfeuer und von über hundert Laternen beleuchtet. Beim Absacker genießen wir den Blick auf Springböcke, Kudus und Warzenschweine, die sich am hell erleuchteten Wasserloch in etwa 200 Metern Entfernung versammelt haben.

Freitag


Abschied vom Sossusvlei - nach dem obligatorischen Tanken geht es via C19 in Richtung Wendekreis des Steinbocks. Die Landschaft um den Gamsberg ist wild zerklüftet, die Piste zwar nicht unbedingt echtes Offroad-Terrain, aber aufgrund der zahlreichen engen Kurven nur mit hoher Konzentration zu befahren. Wir verlassen die Schluchten und bewegen uns zügig über scheinbar endlose Grasflächen.
Zebras, Warzenschweine und Springböcke laufen in sicherer Entfernung neben uns her. Allmählich nähern wir uns unserem Tagesziel Swakopmund. Ehrfürchtig halten wir neben einigen uralten Welwitschia-Pflanzen, die von fürsorglichen Guides mit weiten Kreisen aus Kieselsteinen umgeben wurden. Aus Rücksicht auf deren empfindliches Wurzelgeflecht soll man sich den Pflanzen nicht zu sehr nähern.
Durch die lebensfeindlich wirkende Mondlandschaft im Swakop-Flussbett fahren wir langsam weiter nach Swakopmund, das heute ganz in den vom Atlantik aufziehenden Nebeln liegt und nach dem herrlich blauen namibischen Himmel auf uns geradezu erschreckend grau und kühl wirkt.
Doch die Schönheit liegt im Auge des Betrachters: Ingo erklärt, dass dieses Wetter auf sonnengeprüfte Namibier wie Balsam wirkt, weshalb die Immobilienpreise in Swakopmund in den letzten Jahren astronomische Höhen erreicht haben. Jeder möchte hier zumindest ein Feriendomizil haben, um an Weihnachten nicht der brüllenden Hitze des namibischen Inlands ausgeliefert zu sein.

Offroad Namibia © Jahr
© Jahr
Nashörner ganz nah.

Samstag


Morgens geht es über die Salzstraße nach Henties Bay und über die C35 wieder landeinwärts. Den ehemals schneeweißen Offroadern sieht man inzwischen an, dass ihnen reichlich mitgespielt wurde - sie sind vollständig von einem sandbraunen Film bedeckt, der nicht so wirkt, als könnte eine normale Waschanlage viel gegen ihn ausrichten.
Wir erreichen das Städtchen Omaruru, das mit seinen schattenspendenden Palmen eine Oase im trockenen Erongo-Gebiet bildet. Ein Besuch der Kristall-Kellerei, eine von nur drei namibischen Weinfarmen, und ein leichtes Mittagessen erhöhen den Wohlfühl-Faktor nochmals erheblich.
Die Inhaber Michael und Katrin Weder führen uns über die Weinfelder, um anschließend den angenehm kräftigen Roten, sowie einen frischen Weißwein zur Verkostung anzubieten. Auch den scharfen Kaktusfeigenbrand sollte man, mit der gebotenen Vorsicht, probieren.
Unser Weg führt uns im Anschluss weiter über Wilhelmstal und die B2 bis zum heutigen Etappenziel Oropoko Lodge. Nach unserer Ankunft wird nicht lange gefackelt: Zwei große IFA-Allrad-Laster, ehemalige Militärfahrzeuge, umgebaut und mit Zebra-Tarnanstrich versehen, warten schon auf uns. Mit ziemlichem Getöse geht es sofort in den hauseigenen Naturpark.
Offroad Namibia © Jahr
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Exkursion im Allrad-Laster.
Zur besonderen Freude der Fotografen können wir an diesem Abend Kudus, Giraffen, Warzenschweine, Wildesel und sogar Nashörner aus nächster Nähe beobachten - trotz des infernalischen Lärms, den unsere Allrad-LKW verursachen. Die Tiere scheinen unsere klobigen Fahrzeuge für Riesenelefanten mit schwerem Asthma zu halten und zeigen sich völlig unbeeindruckt.

Sonntag


Am frühen Morgen geht es auf eine weitere Pirschfahrt. Wir beobachten eine Giraffenschule, die sich keine fünfzig Meter vom LKW entfernt einem ausgiebigen Blätterfrühstück widmet. Ein alter und stattlicher Giraffenbulle, offenbar das Leittier, beobachtet uns. Wir verhalten uns still, nur das Klicken und Surren der Kameras ist zu hören. Nach einigen Minuten dreht der Bulle uns den Rücken zu und trabt gemächlich und kopfschüttelnd davon - er scheint nicht ganz zu verstehen, was wir da eigentlich treiben, hält uns aber für ungefährlich.
Wir fahren zum Schießstand der Lodge und somit zum letzten Höhepunkt der Reise. Nach ausführlichen Erklärungen und Sicherheitshinweisen, und unter strenger Aufsicht der drei uns begleitenden Jäger, darf jeder ein paar Mal auf orangefarbene Tontauben ballern. Schnell wird klar, dass sich unter den ehemaligen Zivildienstleistenden mehrere begabte Schützen verbergen, und auch einige Damen erweisen sich, obgleich alle betonen, noch nie eine Flinte in der Hand gehalten zu haben, als äußerst geschickt.
Beim Mittagessen auf dem Schießstand stellt sich leise Wehmut ein, denn unser zwar anstrengendes, aber immer spannendes 4x4 Adventure Namibia 2010 geht dem Ende entgegen. Über Okahandja und Windhoek rollen wir zurück zum Flughafen. Einmal mehr hat Namibia auch unter Travel Agents und erfahrenen Reisenden neue Freunde gewonnen, die zurückkommen wollen - und die aus eigener Erfahrung wissen, dass allradgetriebene Fahrzeuge tatsächlich mehr können, als frisch gewaschen vor Stadthäusern zu stehen und die Kinder stilecht zum Reitkurs zu bringen.


SÜD-AFRIKA Tipps
Offroad Namibia


AUSKUNFT
Namibia Tourism Board, Schillerstraße 42-44, 60313 Frankfurt, Tel. 069/13 37 36-0 Fax 069/13 37 36 15, www.namibia-tourism.com

ANREISE
Air Namibia, Tel. 01805/40 85 85 64, www.airnamibia.de

AUTOVERMIETUNG
Hertz Autovermietung GmbH, Tel. 01805/33 35 35, www.hertz.de

VERANSTALTER
Dertour GmbH & Co. KG, Tel. 01805/33 76 66, www.dertour.de
Sense of Africa, Tel. 264 (0)61 275 300, www.senseofafrica-namibia.com

UNTERKUNFT
Safari Court Hotel, Tel. 264 (0)61 296 8000, www.safarihotel.com.na
Sossusvlei Lodge, Tel. 264 (0)63 693 223, www.sossusvleilodge.com
Solitaire Country Lodge, Tel. 264 (0)61 374 750, www.namibialodges.com
Namib Naukluft Lodge, Tel. 264 (0)61 372 100, www.namib-naukluft-lodge.com
Rostock Ritz Desert Lodge, Tel. 264 (0)61 257 467, www.rostock-ritz-desert-lodge.com
Sea Side Hotel & Spa, Tel. 264 (0)64 415 900, www.seasidehotelandspa.com
Hansa Hotel Swakopmund, Tel. 264 (0)64 414 200, www.hansahotel.com.na
Oropoko Lodge, Tel. 264 (0)62 50 38 71, www.oropoko.com

GASTRONOMIE
Joe's Beerhouse, Tel. 264 (0)61 232 457, www.joesbeerhouse.com
Kristall Kellerei, Tel. 264 (0)64 570 083, E-Mail: winery@wederpc.com

AUSRÜSTUNG
Globetrotter Ausrüstung GmbH, Tel. 040/67966-179, www.globetrotter.de


© Text: Benno Wildemann
 
 

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