African Parks: Auswilderung von 2.000 Nashörnern
African Parks, die in Partnerschaft mit zwölf Regierungen in Afrika 22 Schutzgebiete verwaltet, hat angekündigt, dass sie in den nächsten zehn Jahren über 2.000 südliche Breitmaulnashörner wieder auswildern wird.
Die Organisation ist der neue Eigentümer von Platinum Rhino, der weltweit größten privaten Nashornzucht mit einem 7.800 Hektar großen Gelände in der Nordwestprovinz Südafrikas. Zurzeit werden dort 2.000 südliche Breitmaulnashörner gehalten, was bis zu 15 Prozent der weltweit verbleibenden Wildpopulation entspricht.
Unterstützung durch die Regierung
Aufgrund finanzieller Engpässe sollte Platinum Rhino im April 2023 versteigert werden, erhielt jedoch keine Gebote. Angesichts der Erfahrung von African Parks bei der Verwaltung von Schutzgebieten und der Durchführung von Umsiedlungen von Wildtieren wurde die NGO von besorgten Einzelpersonen aus dem Naturschutzsektor angesprochen, um eine Lösung zu finden.
Nach einer gründlichen Prüfung und mit Unterstützung der südafrikanischen Regierung sowie der Sicherung einer Notfinanzierung, die die Transaktion ermöglichte, erklärte sich African Parks bereit, die Farm und alle 2.000 Nashörner zu erwerben.
Moralische Notwendigkeit
Ziel ist die Wiederauswilderung dieser Nashörner in den nächsten zehn Jahren in gut verwalteten und sicheren Gebieten, um strategische Populationen aufzubauen oder zu ergänzen und so die Zukunft der Art zu sichern.
Das Zuchtprogramm wird schrittweise eingestellt und das Projekt endet, sobald alle Nashörner in die freie Wildbahn entlassen wurden. Dies ist eines der größten kontinentweiten Wiederansiedlungsprojekte für eine Art.
"African Parks hatte nicht die Absicht, Eigentümer einer Nashorn-Zuchtanlage mit 2.000 Nashörnern zu sein. Wir sind uns jedoch der moralischen Notwendigkeit bewusst, eine Lösung für diese Tiere zu finden, damit sie wieder eine wichtige Rolle in funktionierenden Ökosystemen spielen können", sagte Peter Fearnhead, CEO von African Parks.
Bedrohung durch Wilderer
Das Breitmaulnashorn als Art ist vor allem in Südafrika durch die Wilderei stark bedroht. Das Nashorn bestand früher aus zwei Unterarten: dem südlichen Breitmaulnashorn und dem nördlichen Breitmaulnashorn. Das Nördliche Breitmaulnashorn ist faktisch ausgestorben, es gibt nur noch zwei nicht fruchtbare Weibchen in Kenia, die in Gefangenschaft leben. Der Bestand des südlichen Breitmaulnashorns erreichte in den 1930er Jahren einen Tiefstand von 30 bis 40 Tieren, stieg aber durch wirksame Schutzmaßnahmen bis 2012 auf etwa 20.000 Tiere an. Durch den dramatischen Anstieg der Wilderei auf ihre Hörner für den illegalen Wildtierhandel ist ihr Bestand jedoch auf unter 13.000 Tiere gesunken. "Der Naturschutzsektor ist erfreut, dass African Parks eine glaubwürdige Lösung für diese wichtige Population und eine Rettungsleine für diese fast bedrohte Art bieten kann", sagte Dr. Mike Knight, Vorsitzender der IUCN African Rhino Specialist Group. "Dieser Erwerb bietet die einmalige Gelegenheit, diese 2.000 Breitmaulnashörner zum Wohle der Menschen und des Nashornschutzes in Afrika wieder auszuwildern."
INFORMATIONEN
www.africanparks.org
© Text: African Parks