
Botswana und Namibia: Anstieg von Malariafällen
Das CRM Centrum für Reisemedizin rät Reisenden mit dem Ziel Botswana und Namibia, den Mückenschutz zu beachten und sich rechtzeitig reisemedizinisch beraten zu lassen: Je nach Reiseziel ist eine Chemoprophylaxe oder die Mitnahme von Medikamenten zur Selbsttherapie ratsam.
Seit Dezember vergangenen Jahres verzeichnet der Norden von Namibia einen Anstieg der Malaria-Fälle. In den bekannten Übertragungsgebieten wurden ca. 6000 Infektionen und 15 Todesfälle gemeldet, darunter 13 allein in der Region Kavango.
Auch in Botswana und der im Nordwesten angrenzenden südafrikanischen Provinz Limpopo haben die starken Regenfälle zu einer Zunahme der Mückenpopulation und infolge dessen auch zu einem Anstieg der Malariafälle geführt.
Bemerkenswerter Anstieg
Besonders betroffen sind hier traditionelle Infektionsgebiete wie beispielsweise Okavango und Ngami im North West District. Aber auch Regionen, die als malariafrei gelten, sind betroffen: Seit Dezember letzten Jahres wurden in den Orten Maunatlala und Lerala und den umliegenden Dörfern (Central District) 27 Infektionen und 2 Todesfälle registriert.
Aus Limpopo wurden mindestens 46 Fälle von Malaria im Westlichen Waterberg Bezirk um Lephalale und Thabazimbi gemeldet - ebenfalls Gebiete, die bislang malariafrei waren.
"Das Health Department von Limpopo betont, dass dies Fälle im Rahmen der üblichen Malaria-Saison sind und es sich nicht um einen Ausbruch handelt. Allerdings ist der Anstieg schon bemerkenswert", berichtet Professor Dr. med. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin.
"Wir raten Touristen und Geschäftsreisenden, die nach Namibia, Botswana oder Limpopo fliegen, sich spätestens zwei Wochen vor Abreise reisemedizinisch beraten zu lassen, ob und in welchem Umfang eine Malariaprophylaxe angebracht ist."
Wichtiger Mückenschutz
"Sehr guter Schutz vor Mückenstichen ist bei Reisen in diese Regionen immer zu beachten - auch vor dem Hintergrund bestehender Resistenzen gegen Malariamittel", betont Professor Jelinek.
Dazu gehöre das Auftragen von Repellentien auf die Haut, das Tragen langer Kleidung und die Verwendung von Moskitonetzen. "Anhand einer Risikoabschätzung aufgrund der geplanten Reiseroute und aktuellsten Meldungen zur Verbreitungslage der Malaria, entscheidet der Arzt in der reisemedizinischen Beratung dann, ob zusätzlich eine Chemoprophylaxe eingenommen werden sollte und falls ja, welche.
Er prüft auch, ob die Mitnahme von Mitteln zur notfallmäßigen Selbstbehandlung angebracht ist. "Diese Medikamente sind ausschließlich für den Fall, dass unklares Fieber auftritt und kein Arzt erreichbar ist", erklärt Jelinek.
Krisen und Klimawandel
Nach dem Malaria Report 2016 der World Health Organisation (WHO) ist die Zahl der Malaria-Neuerkrankungen weltweit in den Jahren 2010 bis 2015 um 21 Prozent gesunken und die Zahl der Malariatoten um 29 Prozent zurückgegangen.
Zahlreiche Institutionen wie die WHO, aber auch private Initiativen, arbeiten weiter an der Eindämmung der Infektionskrankheit. Der Erfolg dieser globalen Malaria-Bekämpfung wird jedoch durch den Klimawandel, politische Krisen und Resistenzen gegen das wichtigste Therapiemittel Artemisinin gefährdet.
Weltweit erkrankten nach Schätzungen der WHO im Jahr 2015 immer noch rund 212 Millionen Menschen neu, 429 000 starben. 90 Prozent aller Malariafälle traten 2015 in Afrika auf, dem am stärksten betroffenen Teil der Erde.
INFORMATIONEN
www.crm.de
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Erfolgreich in Simbabwe

Northern Cape: Vom Kap in die Kalahari

Rooibos: Blume der Cederberge

Kurzporträt: Botswana

Botswana: Wilde Oase Okavango
