Namibias Lebende Museen
2008 hatte eine kleine Gruppe von befreundeten Namibiern und Deutschen die Idee, ein Buschmann-Museum zu gründen.
Ziel dieses Museumsprojektes war es, neben dem Erhalt der alten Traditionen und der Kultur des Volkes der der San auch eine existentielle Grundlage für die Menschen in einer der ärmsten Regionen Namibias zu schaffen.
Die Idee wurde in Grashoek, dem ersten LCFN-Museumsdorf begeistert aufgenommen, es entwickelte sich ein intensiver Kulturaustausch, ein Kennenlernprozess und ein tolles traditionelles Museum mit inzwischen großem Bekanntheitsgrad nicht nur in Namibia, sondern auch in den benachbarten Ländern Südafrika, Botswana und Zambia.
Einnahmen für die Familien
Das Besondere der Museen ist, das die Menschen ihr traditionelles Wissen als Lehrer vermitteln, nicht nur für zahlende Touristen aus der ganzen Welt, sondern auch für Schüler, Nachbarn und untereinander.
Eine weitere Besonderheit liegt darin, dass alle Eintrittsgelder für Programme des Museums und des Campingplatzes nebenan sowie die Einnahmen aus dem Schmuckgeschäft zu 100 Prozent bei den Akteuren und deren Familienmitgliedern im Museumsdorf bleiben.
Dies ist in Gegenden ohne Verdienstmöglichkeiten sehr hilfreich und für manche Familien eine Lebensgrundlage.
Die Verteilung erfolgt nach einem klaren Gerechtigkeitsprinzip - und so stellten sich sehr schnell wirtschaftliche Erfolge ein. Eine kleine Schule, ein Gesundheitszentrum, verbesserte Nahrung und Kleidung haben seitdem die Lebenssituation der Menschen in Grashoek deutlich verbessert.
Neue Museen
Die Zahl der Besucher stieg von Jahr zu Jahr stetig - und heute kann die LCFN mit Freude feststellen, dass alle großen Reiseunternehmen, die in Namibia vertreten sind, die Museumsdörfer besuchen, alle größeren Reiseführer die Museen beschreiben und auch die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert. Die meisten Gäste sind begeistert und bezeichnen diesen Kulturaustausch als Höhepunkt ihrer Afrikatour.
Seit nunmehr zwei Jahren sind die Lebenden Museen der LCFN Mitglied der namibischen Museumsorganisation und werden mit Werbung, Prospekten und durch die Medien unterstützt.
Inzwischen hat sich diese "Hilfe zur Selbsthilfe" in Namibia herumgesprochen und es wurden weitere Museen errichtet. So bei Twyfelfontein das Damara-Museum, bei Tsumkwe das Hunter-Museum der Hoa San-Buschleute, im Norden gibt es seit 2012 das Mbunza-Museum am Okawango.
INFORMATIONEN
www.lcfn.info
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