
Südafrika: Wildblumen statt Wüste
Zwischen Juli und September wird es wortwörtlich bunt in der Regenbogennation. In der sonst trockenen Halbwüstenregion Karoo im Nordwesten Südafrikas erblühen Abermillionen Wildblumen, die sich kilometerweit über Hügel, Dünen und Berghänge erstrecken.
Der ideale Zeitpunkt, um dieses Naturphänomen zu erleben, variiert und ist abhängig vom Niederschlag. Um die Wüstenblumen in ihrer ganzen Pracht erleben zu können, raten Experten zu einer Anreise zwischen Mitte August und Mitte September.
Namaqualand: der Blumengarten Afrikas
Das Namaqualand beginnt gut 150 Kilometer nördlich von Kapstadt und ist mit einer Ausdehnung von über 440.000 Quadratkilometern das größte Wildblumengebiet Südafrikas.
Durch ihre jährliche, regelmäßig wiederkehrende Blüte ist die Region weltweit einmalig und lockt Jahr für Jahr Tausende von Besuchern und Wissenschaftlern an.
Von den mehr als 3.500 verschiedenen Pflanzenarten wächst ein Drittel ausschließlich in Namaqualand: Typisch sind unter anderem das Namaqua-Gänseblümchen oder die Cup-and-Saucer-Blume.
400 Kilometer weiter entlang der N 7 erreicht man den Namaqua Nationalpark. Das Skilpad Wildflower Reserve im Herzen des Parks ist der ideale Ausgangspunkt, um sich auf einem der Hiking- oder Mountainbike-Trails durch die Blumenfelder zu bewegen.
Besucher können in im Skilpad Rest Camp oder Namaqua Flowers Beach Camp übernachten, die ihre Zelte eigens für die Saison aufschlagen.
In Kamieskroon, der nächstgelegenen Stadt östlich des Parks, bietet das Kamieskroon Hotel seinen Gästen die Möglichkeit, an einem Foto-Workshop teilzunehmen, der den Wildblumen gewidmet ist.
Blüten zwischen Granitfelsen und Sandebenen
Weiter nördlich, 15 Kilometer östlich der Stadt Springbok, liegt das Goegap Naturreservat. In der weitläufigen Landschaft des Namaqualands treffen Besucher neben den üppigen Blütenfeldern auch auf die regionaltypische Sukkulentenflora.
Die Landschaft läßt sich auf einer der vielen Wanderrouten wie dem sieben Kilometer langen Meyers Trail oder auf speziellen 4x4-Routen durchqueren.
Ein Besuch des Naturreservats lohnt sich auch aufgrund seiner Tiervielfalt: Durch das vermehrte Pflanzenaufkommen lassen sich dort hervorragend Springböcke, Bergzebras und Klipspringer beobachten.
Pferdeliebhaber können mit Namaqua Horse Trails während der Saison mehrtägige geführte Ausritte durch die Region buchen, inklusive Übernachtung im Goegap Nature Reserve Bush Camp und Abendessen am Lagerfeuer.
Von Darling in die Zederberge
Fast direkt vor der Haustür Kapstadts liegt Darling die "Blume der Westküste". Eine gute Autostunde entfernt, ist die ländliche Kleinstadt die erste Anlaufstation für alle Wildblumeninteressierten und eignet sich gut für Tagesausflüge.
Höhepunkt der Blumensaison stellt die jährliche Darling Wildflower Show dar, die seit 1917 die Blumenvielfalt der Stadt mit über 1.200 verschiedenen Spezies feiert.
Das dreitägige Festival, das sich auch dem Schutz und der Erhaltung der Pflanzen verschrieben hat, findet jährlich Mitte September statt und zeigt eine große Auswahl der seltensten Blüten der Region.
200 Kilometer weiter nördlich von Darling erreicht man die Zederberge. Die Landschaft mit ihrer eindrucksvollen Gebirgskulisse ist geprägt durch ungewöhnliche Sandsteinformationen, wie beispielsweise das Malteser Kreuz.
Auf dem drei Kilometer langen Sevilla Rock Art Trail durchqueren Wanderer Blumenfelder, die an antiken Felsenmalereien vorbeiführen.
Auch Clanwilliam, Hauptstadt der Zederbergregion, kuratiert jährlich Ende August eine Wildblumenausstellung. Besucher des Fests können an Botanikkursen teilnehmen oder sich Kunstausstellungen zum Thema Wildblumenmalerei ansehen.
INFORMATIONEN
Die Flower Hotline Tel. 27 214 183 705 gibt Auskunft über den Blütenstand der jeweiligen Saison und die besten Blumengebiete.
Weitere deutschsprachige Informationen zu Südafrika sind erhältlich unter www.dein-suedafrika.de sowie der kostenfreien Service-Nummer 0800 118 9 118.
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