
Südafrika: Die "Big Five" der Meere
Südlicher Glattwal, Weißer Hai, Delfin, Afrikanischer Pinguin und Seebär - das sind die "Big Five" der Meere. Wer alle fünf auf einmal erleben möchte, reist am Besten zwischen Juni und Dezember an die Küste vor Gansbaai.
Der kleine Ort liegt circa 160 Kilometer südöstlich von Kapstadt direkt an der Walker Bay und wird wegen der Artenvielfalt auch liebevoll "Serengeti des Meeres" genannt.
Geschickte Pinguine
Erste Anlaufstelle für das Abenteuer "Marine Big Five" ist ein Bootsausflug nach Dyer Island. Die Insel liegt acht Kilometer vor der Küste von Gansbaai und war ursprünglich unter dem Namen Ilha de Fera bekannt, "Insel der Wilden Kreaturen".
Die Gegend ist unter Vogelbeobachtern beliebt und ein wichtiger Standort für den Erhalt des Afrikanischen- oder Brillenpinguins sowie anderer seltener Seevögel.
Der Afrikanische Pinguin wird auch als Eselspinguin bezeichnet, da seine Laute denen eines Esels ähneln. Sein etwas unbeholfenes Auftreten an Land macht er mit Kunststücken im Wasser wieder wett.
Zurück auf dem Festland, können die Tiere auch am Boulder's Beach südlich von Simon's Town angetroffen werden. Seit 1985 leben hier über 3.000 Brillenpinguine in einer von insgesamt drei Festland-Pinguinkolonien in Südafrika.
Seebären und ihre Verfolger
Auf Geyser Rock, einer Nachbarinsel von Dyer Island, leben aktuell über 60.000 Seebären. Die Kolonie ist eine der größten im Western Cape.
Im November finden sich die erwachsenen Bullen in der Kolonie ein und bilden mit den weiblichen Tieren Reviere, die auch als Harem bezeichnet werden. Pro Jahr werden an die 12.000 Junge geboren.
Wo Robben sind, ist der Weiße Hai nicht weit, denn sie sind seine Hauptnahrungsquelle. Nicht von ungefähr wird der Kanal zwischen Dyer Island und Geyser Rock auch "Shark Alley" genannt.
Weltweit ist die Gegend bekannt als eines der besten Reviere für die Haibeobachtung. Wer abenteuerlustig ist, geht mit den Haien tauchen.
Die Boote im Hafen von Kleinbaai bieten täglich Touren an, um die gefährlichen Jäger vom Deck aus zu beobachten oder sich mit ihnen unter Wasser im Käfig direkt auf Augenhöhe zu begeben.
Wale und Delfine
Im Zeitraum Juni bis Dezember finden sich an der Küste die südlichen Glattwale ein. Hier in den wärmeren Gewässern paaren sie sich und ziehen ihre Kälber auf, die nach der Geburt circa drei Zentimeter pro Tag wachsen.
Besucher dürfen sich an dem Schauspiel aus sprühenden Wasserfontänen und peitschenden Schwanzschlägen erfreuen.
Besonders gut aus nächster Nähe lassen sich die Wale vom De Kelders-Felsen aus beobachten.
In Hermanus sorgt ein spezieller "Whale Crier" mit seiner Trompete für Aufmerksamkeit: Sind Wale in Sicht, bläst er in sein Horn.
Zur gleichen Zeit können große Ansammlungen von Delfinen beim Spiel in den Wellen gesichtet werden. Zwei Arten sind hier besonders oft anzutreffen: der Kamerun-Flussdelfin und der große Tümmler.
Delfine halten sich vorwiegend in flachen Gewässern auf, was es umso leichter macht, sie vom Land aus zu beobachten. Die kilometerlangen Strände des Walker Bay Naturreservats laden zudem zum Wandern und Entspannen ein.
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