OK

Cookies ermöglichen eine bestmögliche Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Mehr Infos

Mpumalanga © Christian Heeb
© Christian Heeb

Mpumalanga: Gold und Steine



Die südafrikanische Provinz Mpumalanga ist für ihre Naturwunder bekannt: den Blyde River Canyon mit seinen Felsmonumenten, God's Window, das das Lowveld wie ein Satellitenbild aussehen lässt, oder Goldgräberstädte wie Pilgrim's Rest.

Der Norden des Krüger Parks. Sechs Tage lang tellerebene Landschaft. Sichtweite zehn Meter bis zum nächsten Mopane-Busch. Und jetzt das: Uralte Riesen kommen auf mich zu, den Kopf im Himmel, die Körper lückenhaft mit grünen Büschen bestoppelt, die Felsenschädel mit schrägen roten Bändern gekreuzt.
Aus der Nähe bekommen die Giganten etwas skelettartiges; der zerfurchte Sandstein ist eine Million Mal gebrochen und zersplittert. Das Hochplateau der Drakensberge stürzt hier aus 2.000 Metern Höhe ins Lowveld ab, das noch 600 Meter über dem Meeresspiegel liegt. An dieser Stelle hat der Blyde River eine 26 Kilometer lange und bis zu 800 Meter tiefe Schlucht in den Stein geschliffen - der drittgrößte Canyon der Welt oder der größte grüne Canyon, wie es die Marketingspezialisten gerne ausdrücken.

Rote Bergungetüme


Wir kommen von Phalaborwa am Tor zum Krüger Park, sind über die R40, die R526 und die R36 zum Abel Erasmus-Pass gefahren, den wir jetzt erklimmen. In jeder der Haltebuchten hat sich ein Stand mit afrikanischem Kunsthandwerk geklemmt, mit Giraffen und aus schwarzem Holz geschnitzten Frauen.
Schließlich fahren wir über den 1.224 Meter hohen Pass und ergattern den ersten Blick auf das Tal. Wir fahren in einen Kessel, der von roten Bergungetümen umgeben wird. An den Hängen haben die Einheimischen Terrassenkonstruktionen in den Stein gehauen. Es ist fast ein Schock, dass in solch einer majestätischen Umgebung auch Menschen leben. Es ist einfach zu schön hier oben, dass die Landschaft für irgendjemanden Alltag sein könnte.
Tatsächlich ist das auch ein besonderer Reiz des Blyde River Canyons: Er ist nicht wie seine größeren Konkurrenten eine Attraktion am Ende der Welt, er ist eine Kulturlandschaft. Rund um den Blyde River Canyon wohnen eine Million Menschen - nur 20.000 haben Arbeit. Der Rest versucht, sich mit ein paar Hühnern und Kühen durchzuschlagen. Sie wohnen in Backsteinbuden mit Wellblechdach in Dörfern wie Moremela.
Plötzlich stoßen wir auf unserem Slalom durch die Berge auf einen leuchtenden Farbtupfer, der sich von der Umgebung abhebt: Im Schutz der Berge wachsen hier absinthgrüne Felder, die von riesigen silbernen Sprüharmen bewässert werden.

Hotspot für Fotografen


Wir wechseln auf die R532, die nach einigen Kilometern an den Rand des Canyons heranführt. Auf einer drei Kilometer langen Zufahrt geht es zur Aussichtsplattform über die Three Rondavels hinauf. Wie überall hier säumen Straßenstände den Weg zu den Sehenswürdigkeiten. Wer hier oben Natur in Ruhe genießen will, der sollte vor 10.30 Uhr da sein - denn dann beginnt die Welle von Touristen und Schulklassen in Bussen zu rollen.
Nähert man sich dem Abgrund, hört man das Rauschen des Blyde River so entfernt, als würde man Ohropax tragen. Paviane schreien mit ihren krächzenden Stimmen durch das Tal. Die Schlucht ist hier 700 Meter tief. Man könnte den Berliner Fernsehturm zwei Mal übereinander bauen. Das Band des Blyde River beschreibt hier fast eine Schleife und läuft in den Blydepoort-Stausee hinein, auf dem winzig klein Ausflugsschiffe zu sehen sind.
So touristisch seine Ränder, so wild ist der Canyon selbst: Das Tierleben ist reich, in den Schluchten gehen Leoparden auf die Jagd. Hebt man den Blick auf Augenhöhe, schaut man direkt auf die Three Rondavels, die so heißen, weil sie an die traditionellen Rundhütten der Einheimischen erinnern. Zwei von ihnen haben etwas Schlagseite und sehen so aus, als würden sie vor unseren Augen langsam in den Fluss kippen.
Die Rondavels sind zwar eines der beliebtesten Fotomotive in Südafrika, es ist aber nicht einfach, die richtige Tageszeit zu erwischen. Oft sind sie fast den ganzen Tag in den Dunst gehüllt, der vom See aufsteigt. Gegen 15 Uhr wird die Luft meist klar und gegen 15.30 Uhr herrscht im Winter und Frühling das schönste Licht, im Sommer etwas später. Danach kriechen die Schatten des gegenüberliegenden Canyonrandes an der Formation hoch.

Wütendes Wasser

19 Kilometer weiter die Panoramaroute hinunter erreichen wir die Bourke?s Luck Potholes und damit den Ursprung des Blyde River Canyons. Hier schießt der Treur River in Kaskaden hinunter, stößt im rechten Winkel auf den Blyde River und wird von ihm abrupt abgebremst. Die Wucht des Aufpralls entlädt sich in Strudeln. Sie fressen kreisförmige Löcher mit mehreren Metern Durchmesser in den Stein, die sogenannten Potholes.
Hier hat das Wasser mit Gewalt gewütet und Harmonie hinterlassen: Es gibt es nur sanfte, geschmeidige, runde Übergänge. Oben, zwischen den Brücken, die die Besucher an die Potholes heranführen, ist die Natur dagegen rau, scharfkantig, fast aggressiv.
Die Potholes sind nach Tom Bourke benannt, der hier zwar ein bisschen Gold gefunden hat, doch waren die Löcher in Wahrheit sein Pech: Das Gold, das tatsächlich im Fluss war, wurde durch die wilden Wirbel zu Staub zermahlen.
Man kann kaum glauben, dass die vereinigten Flüsse den Blyde River Canyon teilweise 700 Meter breit und 800 Meter tief ausgewaschen haben. Und das in einem Gebirge, das vor allem aus Quarzit besteht, einem extrem harten Stein.
Links vor dem Eingang zu den Potholes startet der unscheinbare aber interessante Lichens Trail. Lichens sind eine Mischung aus Pilz und Alge, die viele Steine der Region grün und rot färben. Das Farbschauspiel der mächtigen Felsen geht zu einem guten Teil auf das Konto dieser Pflanzen, die sie überwuchern und teilweise ganz einwickeln.



Weiterlesen auf Seite 2

© Text: Lukas Martin/SÜD-AFRIKA
 

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN


Krüger Nationalpark zu Fuß  Artikel zeigen

Safari-Saison in Südafrika: Die besten Zeiten  Artikel zeigen

Krüger Nationalpark: Der Weg des einsamen Bullen  Artikel zeigen

Krüger National Park: Der Zorn des Zweitonners  Artikel zeigen

Südafrika: Wandern in der Nebensaison  Artikel zeigen

 
 

Aktuelle Ausgabe, SUED-AFRIKA
 

SÜD-AFRIKA 1/2024

 Heftinhalt


Bleiben Sie auf dem Laufenden!
Jetzt anmelden zum
SÜD-AFRIKA-Newsletter


Alles über Weine aus Südafrika
& Top-Routen durch das Weinland
 Wein-Special 2023/24 ansehen

Die Specials aus den letzten
Jahren finden Sie hier:
 Wein-Special 2022/2023
 Wein-Special 2021/2022
 Wein-Special 2020/2021
 Wein-Special 2019/2020
 Wein-Special 2018/2019
 Wein-Special 2017/2018
 Wein-Special 2016

Erfreuen Sie sich an schönen Fotostrecken und Leseproben aus verschiedenen Ausgaben des
SÜD-AFRIKA Magazins.
 Hier ansehen!

Die aktuelle Ausgabe und Hefte aus den letzten Jahren können Sie  hier bestellen
 Zum Abonnement

Leserforum

Fotoshow: Etosha Nationalpark, Namibia

Griaffen sammeln sich am Wasserloch.

Bizarre, salzüberkrustete Landschaften und eine Artenvielfalt ohnegleichen machen den Etosha-Nationalpark zu einem der beliebtesten Reiseziele in Namibia. Impressionen von Fotograf Christian Heeb.

 mehr lesen/kommentieren
 

Ababis GF (Naukluft)
ASCO Car Hire
Bagatelle (Kalahari)
Hotel Pension Rapmund
Hotel Uhland (Windhoek)
Immanuel Lodge (Windhoek)
Kienitz Tours & Safaris (Outjo)
Kifaru Luxury Lodge (Outjo)
Lüderitz Nest Hotel
Mushara (Etosha)
Nambozi Tours & Travel
Namibia Car Rental
Natural Selection (Etosha)
Ndhovu Safari Lodge (Caprivi)
NWR Namibia Wildlife Resorts
Otjiwa Mountain Lodge (Otjiwarongo)
Pasjona Safaris
Shametu River Lodge (Divundu)
Taleni africa
The White House (Sdl. Namibia)
Vingerklip Lodge (Damaraland)

Abendsonne Afrika
AfricanWorld
Afrika und mehr…
Airlink
Condor
Court Classique (Pretoria)
Creative Wedding
Explorer Fernreisen
Gebeco
Heyartz Nachlasspflege
Jacana Tours
Jebo Travel
Kievits Kroon Gauteng Wine Est.
Outback Africa Erlebnisreisen
ROKU Verlag
SA Travel
Sawubona Afrika
The Cavern Drakensberge
Thula Thula (KZN)
Umfulana

Arniston Seaside Cottages (Bredasdorp)
Enticing Africa
Re/Max Living Immobilien
Sawubona GH (PE)
Villa Marine Boutique-Hotel (Pringle Bay)
Visit Knysna
Vyn Guest House (Hout Bay)

Ayanna Guided Tours
Blaauwklippen (Stellenbosch)
Bruce Jack Wines
Cap Classique
Capewineland
Delheim (Stellenbosch)
Deux Frères (Stellenbosch)
Diemersdal (Durbanville)
Enticing Africa
Ernie Els (Stellenbosch)
Grootbos Private Nature Reserve
Kleine Zalze (Stellenbosch)
Leopard's Leap (Franschhoek)
Lismore (Cape South Coast)
Mont du Toit (Wellington)
Mosaic Lagoon Lodge
Nederburg (Stellenbosch)
Rhebokskloof (Paarl)
SA Travel
Spier (Stellenbosch)
Südafrika Weininformation
Südafrika Weinversand
The Cape House
Val du Charron (Wellington)
Vergenoegd Löw (Stellenbosch)
Warwick (Stellenbosch)
 



Abo Abo kuendigen Komtakt Impressum Datenschutz
Seite empfehlen